News

Vorankündigungen, Spielberichte oder die Ergebnisse des letzten Turniers? In unserem Newsbereich findest du aktuelle Meldungen und spannende Hintergrundinformationen rund um den SENI Cup.

Mehr sehen
30 Nov 20

Immer am Ball bleiben

Trainingstipps für die nächste Fußballsaison

Das Fußball-Jahr 2020 verlief anders als erwartet: Die Bundesliga wurde ohne Fans auf den Tribünen ausgetragen, die geplante Europameisterschaft auf nächstes Jahr verschoben und auch der Seni Cup konnte in diesem Jahr nicht stattfinden. Dabei hatten sich alle Teams und Veranstalter sehr auf das Event...

Das Fußball-Jahr 2020 verlief anders als erwartet: Die Bundesliga wurde ohne Fans auf den Tribünen ausgetragen, die geplante Europameisterschaft auf nächstes Jahr verschoben und auch der Seni Cup konnte in diesem Jahr nicht stattfinden. Dabei hatten sich alle Teams und Veranstalter sehr auf das Event gefreut: Über den Platz fegen, den Ball und das Netz immer im Blick und dann – TOR! Darauf dürfen wir vorsichtig 2021 wieder hoffen.

Auch wenn Teamsportarten derzeit nicht oder nur eingeschränkt möglich sind, sollte das Training in diesem Jahr dennoch nicht stillstehen. Viele Übungen können auch allein oder zu zweit absolviert werden, um sich für die nächste Saison fit zu halten. Wichtig ist dabei, nie das Aufwärmen vor und das Cool-down nach dem Training zu vergessen: Sie beugen Verletzungen vor und schützen den Körper vor Muskelkater.

Eine altbekannte, aber doch sehr effektive Übung, um die beim Fußball so wichtige Ausdauer beizubehalten, ist das Joggen. Mit der richtigen Kleidung gewappnet ist das selbst bei kühleren Temperaturen kein Problem. Kleine Sprints helfen dabei, auf das nächste Spiel vorbereitet zu sein. Wer Sportbegeisterte in der Nachbarschaft hat, kann sich zu einem kurzen Rennen verabreden – am besten auf einem Feldweg oder in einer weitläufigen Parkanlage, wo der Abstand zueinander gewahrt werden kann. Die frische Luft und der Ansporn, der Schnellste zu sein, sorgen für Spaß und Motivation.

Für den richtigen Mix fehlt noch die Technik. Dabei ist Kreativität gefragt: Als Slalomparcours beim Dribbeln kann fast alles dienen, von Kuscheltieren bis zu Wasserflaschen. Wer einen langen Flur oder ein großes Zimmer hat, kann sogar Wetterunabhängig trainieren. Auch das sogenannte Jonglieren, also die Ballkontrolle, kann zu Hause geübt werden. Dafür wird nur ein Fußball oder für erhöhte Schwierigkeit auch ein Tennisball benötigt. Vom schlichten Ball-Hochhalten, also rechts und links abwechselnd den Ball in die Höhe kicken, bis zur schwierigeren zwei-Bälle-Jonglage, bei der fliegend zwischen zwei Bällen gewechselt wird, ist hier je nach Vorerfahrung des Spielers vieles möglich. Das Thema Taktik muss übrigens auch nicht leiden: Ein gemütlicher Abend auf der Couch kann ganz einfach dazu genutzt werden, sich bei Profisportlern ein wenig abzugucken und die von ihnen ausgeführten Tricks zu identifizieren.

Bei all diesen Übungen darf natürlich eins nicht fehlen: Der Spaß an der Sache. Letztlich wird die Bewegung nicht nur dem Körper gut tun, sondern auch der Seele. Sie ist eine willkommene Abwechslung, wenn in diesen Zeiten zu Hause mal ein wenig Langweile aufkommt.

Weitere Übungen verschiedener Schwierigkeitsgrade finden Interessierte auf der Seite des DFB.

Weniger sehen
Mehr sehen
20 Okt 20

Mitfiebern im Stadion

Fußball für alle Fans – dank Reiseführer zu barrierefreien Stadien

Das Fußball-Jahr 2020 war bisher geprägt von Sonderbarkeiten. Zuerst musste die Europameisterschaft aufgrund des sich ausbreitenden Virus verschoben werden. Dann fanden Spiele, wenn überhaupt, nur unter strengen Auflagen statt und die Zuschauerränge der großen Stadien blieben leer. Der Besuch eines Stadions ist für einige Menschen...

Das Fußball-Jahr 2020 war bisher geprägt von Sonderbarkeiten. Zuerst musste die Europameisterschaft aufgrund des sich ausbreitenden Virus verschoben werden. Dann fanden Spiele, wenn überhaupt, nur unter strengen Auflagen statt und die Zuschauerränge der großen Stadien blieben leer.

Der Besuch eines Stadions ist für einige Menschen nicht nur in diesen Zeiten mit etwas mehr Aufwand verbunden als für andere. Wer beispielsweise mit Rollstuhl oder Gehhilfe anreist, hat es oft schwer, seinen Platz auf den Rängen überhaupt zu erreichen. Deshalb sind heute in den meisten Stadien spezielle Rollstuhlfahrerplätze vorgesehen. Aber auch der Weg zu einem Gastspiel erfordert mehr Planungsaufwand, vor allem bei der Anreise mit Bus oder Bahn. Um Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen den Besuch im Stadion zu vereinfachen, hat die Bundesliga-Stiftung einen Reiseführer herausgebracht. Darin finden sich neben Basisdaten wie Ansprechpartner und Anzahl der Behindertenplätze auch hilfreiche Insider-Infos – beispielsweise wie gut die Sicht von diesen Rängen aus ist, wo eine Begleitperson platziert wird und welche Eingänge am besten genutzt werden sollten. Viele Stadien bieten sogar zusätzliche Services wie beispielsweise der Fahrdienst der Eintracht Frankfurt, der Personen zu Hause abholt und zum Spiel fährt. Diese notwendigen Auskünfte sind gut gegliedert, je nach Stadion und Art der Behinderung, und können sowohl als Text in Standard- oder Leichter Sprache als auch als Audiodatei abgerufen werden. Es empfiehlt sich also, vor dem nächsten Stadionbesuch einen Blick auf die Seite zu werfen, um alles über Anreise, Sitzplätze, Tickets und Ausstattung zu erfahren. So soll möglichst vielen Fans die Möglichkeit gegeben werden, die Stadionatmosphäre erleben und die Lieblingsmannschaft vor Ort anfeuern zu können. Den Online-Reiseführer finden Sie hier: www.barrierefrei-ins-stadion.de.

Für körperlich eingeschränkte Fans ist es auch lohnenswert, sich über Behindertenfanclubs des Lieblingsvereins zu informieren. Dort können Erfahrungen ausgetauscht, die Fußballleidenschaft geteilt und vielleicht sogar neue Freundschaften geschlossen werden. Viele dieser Clubs organisieren regelmäßig Fahrten zu Spielen, bei denen auf die besonderen Bedürfnisse der Mitglieder eingegangen wird.

Zusätzlich gibt es viele weitere Angebote der Vereine, durch die Fans das Spiel von zu Hause live mitverfolgen können. Beispielsweise bieten mittlerweile viele Clubs der ersten und zweiten Bundesliga eine Blindenreportage an. Dabei handelt es sich um eine rein auditive Berichterstattung während der Spiele, sodass auch sehbehinderte Fans das Geschehen auf dem Platz mitverfolgen können. Diese sind  unter http://www.awo-passgenau.de/2020/05/16/linksammlung-blindenreportagen/ während die Spiele laufen live verfügbar.

Weniger sehen
Mehr sehen
29 Sep 20

Den Ball stets im Blick

Gehörlose Menschen sind beim Fußball auf eine schnelle Auffassungsgabe angewiesen

Fangesänge, Schiedsrichterpfeifen, Torjubel – so klingt für die meisten Menschen Fußball. Doch in diesem Jahr ist alles etwas anders: Bei den Bundesligaspielen herrscht Stille, da Zuschauer zu Hause bleiben müssen – und daran musste man sich erst gewöhnen. Zwischen den Erzählungen der Kommentatoren waren sogar...

Fangesänge, Schiedsrichterpfeifen, Torjubel – so klingt für die meisten Menschen Fußball. Doch in diesem Jahr ist alles etwas anders: Bei den Bundesligaspielen herrscht Stille, da Zuschauer zu Hause bleiben müssen – und daran musste man sich erst gewöhnen. Zwischen den Erzählungen der Kommentatoren waren sogar die Zurufe der Spieler  zu hören, die im Getöse der Fanmassen sonst nicht auszumachen sind. Es gibt aber auch Menschen, für die das nicht ungewöhnlich ist: Gehörlose.

Es gibt zahlreiche Vereine und Mannschaften, in denen sich Gehörlose zusammengetan haben, um Fußball zu spielen. Der Deutsche Gehörlosen-Sportverband e.V. beispielsweise veranstaltet eine Reihe an Meisterschaften und stellt auch eine Nationalmannschaft, die normalerweise bei EM und WM der Gehörlosen antritt. Der Spielbetrieb ist dabei gar nicht so anders als beim gewöhnlichen Fußball: 22 Spieler, zwei Tore, ein Ball. Nur die Kommunikation gestaltet sich anders: Spieler, Trainer und Schiedsrichter setzen stärker auf Körper- und Gebärdensprache. Die Trillerpfeife tauscht der Schiri beim Gehörlosenfußball gegen eine große Flagge.

Neuerdings geht der Trend aber auch zum inklusiven Sport: 2015 stieg beispielsweise der Gehörlosen-Turn- und Sportverein Essen in die Kreisliga ein und spielt seither gegen und mit Hörenden. Aber auch gehörlose Spieler finden sich vereinzelt in hörenden Mannschaften. Bekanntestes Beispiel dafür ist der zweite hörbehinderte Fußballprofi Deutschlands: Simon Ollert. Seit Anfang des Jahres kickt er als Stürmer für den österreichischen Verein FC Pinzgau Saalfelden und spielt damit in der Regionalliga. Von Geburt an ist er taub, erlangt im Alltag mithilfe seines speziellen Hörgerätes jedoch 60 % Hörvermögen und liest zusätzlich von den Lippen ab. Auf dem Platz hilft ihm das allerdings nicht, denn dafür sind selbst moderne Hörgeräte nicht ausgelegt. Deshalb kann es schon mal passieren, dass er nach dem Abpfiff weiterläuft oder auf eine Anweisung des Schiris nicht reagiert. Um dafür keine gelbe Karte zu kassieren, spricht Ollert vor jedem Spiel mit dem Schiedsrichter und erklärt sein Handicap. Trainer und restliche Mannschaft setzen auf Gestik und Körpersprache, um mit ihm zu kommunizieren. Der 23-jährige selbst sieht seine Gehörlosigkeit fast schon als Vorteil: Dadurch könne er sich auf das Spiel konzentrieren und werde selbst durch Zuschauermengen nicht abgelenkt.

Aufgrund dieser Erfahrungen im Profi-Sport gründete Ollert im vergangen Jahr seinen eigenen Verein, den „Inklusions-Fußballclub Munich United“ – kurz IFC. Sein erklärtes Ziel: ganz oben mitmischen. Die zur hälfte aus körperlich eingeschränkten Spielern bestehende Mannschaft soll als erster inklusiver Verein in der Bundesliga spielen. Damit möchte Ollert Vorurteilen, Mitleid und Ausgrenzung entgegenwirken. Die Behindertenfußball-Vereine sollen nicht mehr in separaten Turnieren gegeneinander antreten, sondern selbstverständlich an den „normalen“ Meisterschaften teilnehmen.

Wer sich auch für Gehörlosen- oder Inklusions-Fußball interessiert, findet Informationen  auf den Seiten des DFB (www.dfb.de), des Deutschen Gehörlosen-Sportverbandes (www.dgs-fussball.de) oder fragt direkt beim örtlichen Verein nach.

Weniger sehen